Durchzug

Eine Ehe ohne Würze kleiner Mißhelligkeiten wäre fast so was, wie ein Gedicht ohne R.

Georg Christoph Lichtenberg

Die großen Reifen des alten ЗИЛ-157 holpern über den schlechten Asphalt der abgelegenen Straßen des südlichen Dahmelandes. Braune, zerrissene und matschig-faulige Blätter bleiben an ihnen kleben, werden in die Höhe transportiert und in die Luft geschleudert. Obwohl die Räder zwei Jahrzehnte nicht mehr in Rotation versetzt wurden, gehen sie perfekt mit dem groben Straßenbelag um. Schwarze Schlangen der Ausbesserungen mehrerer Jahre winden sich an vielen Stellen über ihn hin. In den Reparaturkolonnen scheinen Künstler zu arbeiten, die sich auf den Landstraßen verewigen. Die Räder des Lastkraftwagens holpern unbeeindruckt über die kleinen Erhebungen und tiefen Löcher hinweg. Dies und die Blätter der letzten Vegetationsperiode stellen kein Hindernis für das Fahrzeug dar. Aus gutem Grund fährt es nur langsam, schließlich sind alle sechs Räder angetrieben, damit der Fahrer die Kontrolle in jedem Gelände behalten kann. Die Antriebsformel 6x6 und das Alter der Konstruktion fordern ihren Tribut. Der militärische Lastkraftwagen stammt aus der Epoche des Kalten Krieges. Er hat auf dessen Höhepunkt in einem Moskauer Werk sein Straßenleben begonnen und ist sofort in den Westen des Kontinentes verlegt worden. Hier ist er nicht viel bewegt worden und hat die letzten zwanzig Jahre im vollständigen Stillstand einsam in einem dunklen Stollen verbracht. Jetzt, wieder zum Leben erweckt, beleuchten seine Scheinwerfer die Straße schwach in der dunklen Novembernacht. So wie es sich gehört, sind sie mit speziellen Blenden versehen, die die Lichtabstrahlung in die Höhe reduzieren. Das ist notwendig, um nicht ein Opfer umherstreunender Jagdflugzeuge des Gegners zu werden. Der alte Benzinmotor des Wagens ist nicht besonders umdrehungsfreudig und auch nicht leistungsstark. Gerade einmal hundert Pferdestärken produziert er aus seinen fast sechs Litern Hubraum. Dafür macht er sich mit einem lautstarken und tiefen Blubbern bemerkbar. Jedes Mal, wenn der Fahrer beschleunigt, verändert sich die Geräuschkulisse zu einem lauten, hohlen Röhren und erst einige Sekunden später wird die erwünschte Leistungssteigerung spürbar in eine höhere Geschwindigkeit umgesetzt. Das ist kein Wunder bei fast sechs Tonnen Leergewicht, mehreren Benzinfässern auf der Ladefläche und einem Stromgenerator als Anhänger. Diese Ladung bringt zusammen mindesten noch einmal zwei Tonnen Masse. Es schien ein Gesetz der Zeit des Kalten Krieges zu sein: Russische und amerikanische Technik unterschieden sich in Aufbau, Leistungsparametern und Geräuschentwicklung kaum. Auf beiden Seiten der aus Dogmen errichteten Mauer waren wenigstens die maschinären Verhältnisse gleich. Mit der Globalisierung, die auf das Ende des Kalten Krieges folgte, entwickelte sich die Technik rasant weiter. Dies geschah in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Die westliche Welt übertraf Russland um einige Längen. Dort setzte erst unter der Herrschaft des neuen Zaren die Aufholjagd ein, verbunden mit dem Versuch einer Integration in die Globalisierung.

In der Fahrerkanzel des ЗИЛ-157 sitzen zwei Gestalten, die unterschiedlicher nicht aussehen können. Der Fahrer trägt eine fettige, alte Panzerhaube über einem dicken Kopfverband und eine dunkelblaue Wattejacke, die mit schwarzen Ölflecken übersät ist. Eine lederne Fliegerbrille mit in Messing gefassten, zerkratzten Gläsern schützt ihn vor dem Fahrtwind, der ungehindert durch die auf seiner Seite fehlenden Frontscheibe dringt. Über Mund und Nase hat er eine graue Atemmaske gebunden. Der Beifahrer daneben ist hinter Glas geschützt und wärmt seinen Kopf unter einer großen Pelzmütze, die hervorragend mit dem weichen Fellkragen der Militärjacke harmoniert, die er trägt. Von der Decke der Kanzel baumelt eine Taschenlampe herab. Sie beleuchtet mit ihrem bläulichen Licht eine Karte, die der Beifahrer auf seinem Schoß ausgebreitet hat. Das Druckwerk ist genauso alt, wie das Fahrzeug selbst. Ob die eine oder andere Straße noch existiert, ist den beiden transnistrischen Wissenschaftlern, die das Fahrzeug erbeutet haben, nicht wichtig. Der ЗИЛ ist nicht für Straßen gebaut und wenn es sein muss, fahren sie mit ihm quer über die Felder. Kleinere Hindernisse können problemlos überrollt werden. Die gesamte Beutetechnik stammt noch aus dem archaischen Zeitalter vor der Digitalisierung und Globalisierung. Sie ist robust, dauerhaft aber auch grobschlächtig, laut, dreckig und nicht sehr präzise. Nach ihrem Aufbruch aus den dunklen, märkischen Wäldern hinter Wünsdorf, haben sie Zesch am See, Teupitz und Halbe passiert. In dieser Novembernacht sind nur wenige Einwohner auf den Straßen im und um das Dahmeland unterwegs. So erschrecken Wassili und Jewgeni kaum einen der Einheimischen mit einem schweren Lastkraftwagen in dunkelgrüner Bemalung, auf dessen Türen ein großer, leuchtend roter Stern gemalt ist. Seit über 25 Jahren ist keines dieser Fahrzeuge hier gesehen worden, die zuvor zum täglichen Straßenbild gehörten. Das Emblem an den Türen ist sogar über sechzig Jahre nicht mehr gesehen worden. Kaum einer der Eingeborenen kennt es noch aus eigenen Erinnerungen.

"Jewgeni, sieh! Dort ist der Ortseingang von Märkisch Buchholz!"

"Kann nichts sehen...", brummt der beschäftigte Fahrer zurück.

Wassili blickt vom Beifahrersitz zu ihm hinüber. Sein Freund sitzt verkrampft hinter dem übergroßen Lenkrad und versucht verzweifelt, mit dem schweren Lastkraftwagen nicht das Ortseingangsschild abzuknicken. Mit sechzig Kilometern pro Stunde hat ihr Fahrzeug seine Höchstgeschwindigkeit erreicht. Damit ist ihr Bremsweg auf gigantische vierzig Metern gewachsen und der Lastkraftwagen ist nahezu unsteuerbar. Wenn der Fahrer jetzt wegen eines Hindernisses bremsen muss, kommt das Fahrzeug erst weit hinter diesem zum Stillstand, da ihre Sicht nur zwanzig Meter beträgt. Jede Unebenheit der Straße überträgt sich auf das Lenkrad und reißt an Jewgenis Händen. Die Panzerhaube ist ihm tief in die Stirn gerutscht, der Schweiß läuft ihm in Strömen über das Gesicht und die Gläser seiner Fliegerbrille. Auf ihnen bleibt aller Staub und Dreck kleben, der durch die auf der Fahrerseite fehlende Hälfte der Frontscheibe hereinweht.

"Kamerad! Du musst deine Brille säubern - so würde ich auch nichts sehen!"

Jewgeni blickt stur geradeaus und anstatt einer Antwort wechselt er mit dem rechten Fuß vom Gas- zum Bremspedal. In seiner Wut über Wassilis Benehmen testet er die Wirksamkeit des historischen und über Jahrzehnte nicht gewarteten Bremssystems ihres Fahrzeuges aus. Einige der Bremsschläuche scheinen die letzten Jahre doch nicht unbeschadet überstanden zu haben. Nach zehn Metern ertönt ein lautes "Pffffssss", da einige Schläuche der Luftdruckbremse wegen Materialermüdung platzen. Warum dies ausgerechnet unter der Fahrerkabine geschehen muss, weiß nur der Zufall. Auch für Wissenschaftler hält das Universum immer wieder Überraschungen bereit. Der Staub vom Boden des Fahrerhauses, der sich dort im Laufe der letzten dreißig Jahre angesammelt hat, wird aufgewirbelt. Die Luft im Inneren der Fahrerkanzel wird sofort undurchsichtig und ist nicht mehr atembar. Jewgeni und Wassili beginnen kräftig zu husten und sie schleudern blind mit dem Lastkraftwagen in den Ort hinein. Die Bremse des Anhängers mit dem Stromaggregat ist nicht mit dem Fahrzeug verbunden. Auch wenn Jewgeni das nicht vergessen hätte, wäre es in diesem Fall nicht hilfreich gewesen. Der ungebremste, einachsige Anhänger stellt sich quer, versucht das Zugfahrzeug zu überholen und drückt seitlich gegen dessen Ende. Der Lastkraftwagen wird davon etwas zur Seite geschoben und zwingt Jewgeni einen Slalom zu fahren. Natürlich ist die Straße viel zu schmal für diesen Verkehrstanz. So rutscht der Anhänger über einen Gehweg, zwingt eine Straßenlaterne zu einer Verbeugung und fällt ratternd über einen Lattenzaun her. Dessen Hölzer splittern krachend unter der rohen Gewalt auseinander. Der nahe Luftraum um den Lastkraftwagen ist von einem Augenblick auf den nächsten mit fliegenden Holzteilen ausgefüllt. Der Anhänger lässt von dem hölzernen Zaun ab, schleudert mit quietschenden Reifen auf die Fahrbahn zurück, kommt dem gegenüberliegenden Fußweg nahe und vergnügt sich auf dieser Seite mit dem angrenzenden Metallzaun. Der splittert nicht. Eines der Felder verhakt sich in der schweren Kette, die an der Rückseite des Anhängers hängt. Es wird aus dem Zaun gerissen und schleift hinter dem Zugverband über die Fahrbahn. Gleich einer überdimensionalen Feile wirkt der harte Straßenbelag auf den Stahl des Feldes ein, der sich mit einem Funkenregen bedankt und damit das kreischende Schleifgeräusch visuell unterstützt. Funktional bildet das Zaunfeld eine Schleppbremse und bringt den Anhänger wieder in die Spur zurück. Während dieses Zaunmassakers tritt Jewgeni ungerührt und unbeirrt weiter auf die Bremse. Er hat ein Ziel: Stillstand und Wassili endlich die Meinung sagen. Mit einem kräftigen Ruck bleibt der ЗИЛ-157 auf einer Brücke stehen und stellt sich auf dieser quer. Unter ihnen rauscht das Wasser des Dahmeumflutkanals über das Wehr in die Tiefe und durch die Novembernacht. Wassili sitzt starr und aufrecht auf seinem Sitz. Mit geweiteten Augen blickt er auf die Straße, die Brücke und das Wehr. Er ist sprachlos vor Schreck. Sie stehen mit ihrem Lastkraftwagen quer über beide Fahrbahnen, mitten auf einer Brücke. Mit ein wenig Unglück wären sie in den Dahmeumflutkanal gestürzt. Das beschädigte Wehr hätte zu allem Überfluss eine Flutwelle über die Dahmewiesen getrieben.

"Du hast gut reden, deine Hälfte der Frontscheibe ist noch vorhanden. Du sitzt da auf deinem Sitz wie ein Hochwohlgeborener, lässt dich kutschieren und gibst fortwährend Anweisungen. Fahr doch selbst, falls du es besser kannst", ist die verspätete Antwort Jewgenis.

Er stößt die Sätze leise heraus und sieht starr weiter geradeaus durch den nicht vorhandenen Teil der Frontscheibe. Den ganzen Tag hat er sich herumkommandieren lassen, sein Freund hat ihn nie in die Planung und Abläufe eingeweiht. Er muss unter Schweißausbrüchen arbeiten und Wassili spielt den Offizier. Dieser sieht ihn erschrocken von der Seite aus an. Bisher dachte er, Jewgeni freut sich über die erfolgreiche Materialbeschaffung. Mit negativer Stimmung und einer so heftigen Reaktion hat er nicht gerechnet. Da er keine Fahrerlaubnis besitzt, ist bisher immer klar gewesen, dass Jewgeni alle Fahrzeuge bedient. Intuitiv weiß er, dass es seinem Freund gar nicht darum geht, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Er kommt jedoch nicht darauf, was er falsch gemacht und womit er diesen Ausbruch Jewgnis provoziert hat.

"Hier darf man nicht ohne Fahrerlaubnis fahren - weißt du doch...", kann Wassili nur vorsichtig antworten.

Mehr fällt ihm nicht ein. Seine Erwiderung reizt Jewgeni erst richtig. Jetzt bricht der Protest in einer mächtigen Welle aus ihm heraus.

"Wenn uns die Polizei mit diesem Ofen erwischt, werden wir nicht nur wegen laufender Verstöße gegen die Verkehrsordnung verhaftet. Die klagen uns auch noch wegen Umweltschädigung, Lärmbelästigung, Diebstahl, allgemeiner Unzurechnungsfähigkeit, besonders schwerem Wahnsinn und Zaunterrorismus an. Und ganz bestimmt schieben die uns in ein geheimes CIA-Gefängnis ab und dort werden wir vor ein Kriegsgericht gestellt, weil wir hier als Soldateska mit feindlicher Technik und unter prähistorischen Hoheitszeichen des Feindes unterwegs sind. Ich will nicht in Guantanamo versauern! Wir haben transnistrische Pässe, sind hier also so etwas wie Außerirdische und Leonid wird uns ganz sicher nicht freikaufen ... und das alles nur wegen einem Piesel-Hund!"

Dieses Mal traut sich Wassili nicht, etwas zu antworten. Er öffnet vorsichtig die Beifahrertür, bemüht sich keinen Lärm dabei zu machen, springt aus dem Fahrerhaus und beginnt die Schläuche der pneumatischen Bremse zu untersuchen. Einen Augenblick später ist Jewgeni neben ihm. Er hat sich überraschend schnell wieder beruhigt. Was hätte er auch tun können? Sie haben sich gemeinsam in diese Lage gebracht und können sich nur selbst wieder aus dieser befreien. Während sie gemeinsam die Schläuche und Leitungen nach undichten Stellen mit Taschenlampen ableuchten, kommt ihnen aus dem Ort ein Auto entgegen. Dessen Fahrer sieht den historischen Militärtransporter unter dem Licht der Laternen auf der Brücke stehen. Das Fahrzeug blockiert die Straße vollständig. Als er die großen, roten Sterne an den geöffneten Türen erkennt, bremst er und fährt an den Straßenrand. Offensichtlich glaubt er an eine Invasion, denn er öffnet die Fahrertür, lässt sich aus dem Sitz auf die Straße fallen und robbt in den Schutz des Straßengrabens. Wassili und Jewgeni beobachten erstaunt und gleichzeitig auch besorgt das Verhalten des Autofahrers.

"Upps, ich glaube, der hält uns für gefährlich."

"Lass uns verschwinden, Wassili."

"Was machen wir jetzt mit der Bremse? Ohne diese bekommen wir den ЗИЛ nie wieder angehalten."

Jewgeni nimmt die Panzerfahrerkappe ab, um besser nachdenken zu können. Die muffige Kopfbedeckung engt ihn ein und nimmt ihm die geistige Freiheit. Wenigstens fühlt er es so. Ganz ohne eine Bremse fährt nur ein wirklich wahnsinniger Hasardeur. Da er zumindest nicht wahnsinnig ist, müssen sie einen Teil der Bremsfunktionalität rekonstruieren.

"Du, Wassili, die Lösung ist einfach: Wir klemmen den hinteren Teil des Wagens ab."

Also verschließen sie einfach die Bremsschläuche, die zu den hinteren Rädern führen. Die Bremsen der beiden hinteren Achsen werden somit nicht mehr mit Druckluft versorgt und der Anhänger war so und so nicht an die Bremse angeschlossen. Sie haben damit die Leistung des Haltesystems auf ein Drittel reduziert - das ist immerhin besser als gar nichts.

"Nun bremsen nur noch die Vorderräder und wir haben einen Bremsweg von mindestens hundert Metern - der Einschlag in ein Haus ist garantiert!", kommentiert Jewgeni ihr Werk trocken und mit einem depressiven Unterton.

"Gut, lass uns abhauen - die Einheimischen werden aufmerksam und holen vielleicht die Polizei", fordert Wassili, der unruhig einige Gestalten beobachtet, die sich ihnen vorsichtig nähern.

Jewgeni rückt die Panzerfahrerkappe zurecht, schiebt sich die Fliegerbrille wieder über die Augen und schwingt sich mit einem Sprung in das Fahrerhaus. Von der erhöhten Position aus erkennt er, wie der Autofahrer im Straßengraben mit einem Mobiltelefon hantiert. Es ist höchste Zeit für das Verschwinden. Rasselnd und zischend startet der Motor. Ein sonores Blubbern ertönt und Wassili auf dem Beifahrersitz streckt in einer heroischen Geste den rechten Arm nach vorn aus und weist damit die Richtung für die Abfahrt an. Eine schwarze Wolke von Ruß und Staub verlässt das Auspuffrohr. Sie steigt langsam in die Höhe, da die sonstigen, in ihr enthaltenen Gase wärmer als die Luft der Novembernacht sind. Die Laternen über der Brücke verdunkeln sich und der Mann im Straßengraben duckt sich bekreuzigend.

Bei ihrem überstürzten Aufbruch haben die beiden Wissenschaftler ganz vergessen, dass an dem Anhänger immer noch das Zaunfeld verfangen ist. Der Transportverbund setzt wieder sich in Bewegung und hinter ihm sprühen abermals Funken. Das metallene Gitter rutscht auf den linken Gehweg, wird von einer Blumenbank aufgehalten, gleitet an ihr in die Höhe, setzt zu einem kurzen Flug an und landet krachend in der Frontscheibe des am Straßenrand parkenden, verlassenen Autos.

Das leicht gewölbte, große Sicherheitsglas zersplittert in hunderte kleiner Kristalle, die die Luft mit einem Regen aus glutrot glimmender Sterne füllen, in denen sich das Rücklicht des ЗИЛ spiegelt. Prasselnd regnen die Glassplitter auf den Asphalt und den Mann neben der Straße nieder. Dieser wirft sich mit dem Gesicht in das spärliche Gras im Grund des Grabens. Das Zaunfeld bleibt in dem Auto stecken, da sich die Kette, mit der es gezogen wurde, vom Anhänger löst. Aus dem Straßengraben ertönt ein undefiniertes Stöhnen und Heulen. Auch Jewgeni bricht hinter dem Lenkrad in ein Geheul aus.

"Uhhhuuuu ... Komm, lass uns mit den Wölfen heulen! Ich fühle mich wie zu Hause!"

"Du, Jewgeni, ich glaube die transnistrischen Wölfe sind hier bereits angekommen."

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Auf dem Marktplatz, vor der Kirche, biegen sie nach rechts ab, in Richtung Storkow. Während sie Märkisch Buchholz verlassen, überlegt Wassili, wer oder was hier einen Totalschaden hat. Ist es der Kleinwagen, in dessen zersplitterter Frontscheibe ein stählernes Zaunfeld steckt? Ist es der Mann, der sich bekreuzigend im Straßengraben kniet, weil er einen roten Stern erblickte? Oder sind es sie selbst, weil sie einen verstorbenen Rosenbusch mithilfe eines Tesla-Generators rächen wollen?